Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

Auswahl beim Fahrradkauf

Ohne Vorbereitung kann die Auswahl im Fahrradladen überfordern © ADFC | Jens Lehmkühler

Das richtige Alltagsrad

Fahrräder für den Alltagseinsatz sind Multitalente. Ob der kurze Weg zum Bäcker oder tägliches Pendeln zur Arbeit, ob Sonnenschein oder Regen, mit ihnen kommt man immer gut an. Aber wie das richtige finden?

Einige Mindestanforderungen sollte ein Rad für die alltäglichen Wege erfüllen. Zum einen muss es verkehrssicher ausgestattet sein: Es benötigt die vorgeschriebenen Reflektoren und zwei voneinander unabhängige Bremsen.

Licht

Eine Lichtanlage mit Dynamo ist nicht mehr vorgeschrieben. Bei Dunkelheit kann man auch Batteriebeleuchtung nutzen. Für den regelmäßigen Einsatz ist fest installierte Beleuchtung aber sehr viel praktischer. Üblich sind heute Nabendynamos, die LED-Scheinwerfer und Rücklicht mit Strom versorgen. Hinten ist das Standlicht vorgeschrieben, vorne ist es zu empfehlen. So geben die Leuchten auch Licht, wenn man an der Ampel steht.

Schmutzschutz und Belastbarkeit

Schutzbleche sind wichtig, um sich bei nasser Fahrbahn die Kleidung nicht zu verschmutzen. Ein Gepäckträger nimmt Taschen auf, in denen man Notebooks, Einkäufe und anderes verstauen kann.

Darüber hinaus ist die Ausstattung eine Frage der persönlichen Bedürfnisse und des Geldbeutels. Federungen sind weit verbreitet, machen ein Rad aber schwer. Breite Reifen bringen in der Stadt zudem oft genug Komfort.

Nabenschaltung

Die Frage, ob man eine Naben- oder eine Kettenschaltung nutzen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab.

Nabenschaltungen brauchen wenig Pflege, weil sie gekapselt sind. Ab und zu ein wenig Öl auf die Kette, und das war es. Sie haben aber größere Gangsprünge als Kettenschaltungen. Es kann also vorkommen, dass man den einen Gang als zu leicht empfindet, den nächsten aber als zu schwer. Wer viel bergauf fahren muss, vermisst oftmals einen leichteren Gang, als zur Verfügung steht.

Kettenschaltung

Kettenschaltungen haben ausreichend Gänge, sind aber wesentlich pflegeintensiver als Nabenschaltungen. Da ihre Mechanik offen liegt, ist sie den Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Regelmäßiges Fetten der Kette ist daher wichtig. Kette, Ritzel und Kettenblätter verschleißen dennoch. Wer viel fährt, muss entsprechend häufiger Antriebsteile erneuern.

Das Rad muss passen

Wichtig ist, dass das Rad richtig passt, denn nur so fühlt man sich wohl darauf und wird es häufig nutzen. Am besten ist es deshalb, sich im Fahrradfachhandel beraten zu lassen. Wer ohne Vorkenntnisse auf eigene Faust kauft, geht das Risiko ein, ein zu großes oder zu kleines Rad zu kaufen.

Die Preisfrage

Grundsätzlich empfiehlt der ADFC, für ein regelmäßig genutztes Rad mindestens 500 Euro zu investieren. Unter dieser Schwelle reicht die Qualität für den Dauereinsatz oft nicht aus. Das macht sich dann in häufig nötigen Werkstattbesuchen bemerkbar, was die Kosten im Nachhinein in die Höhe treibt.

Elektroräder sind teuerer als Fahrräder ohne Motor. Hier empfiehlt der ADFC, mindestens 1.800 Euro zu investieren. Natürlich können auch unterhalb dieser Schwellen gute Räder zu haben sein, die Regel ist es aber nicht.

Gebrauchträder

Wer Geld sparen möchte, kann auch ein gebrauchtes Rad ins Auge fassen – Tipps zum Gebrauchtradkauf und einen Musterkaufvertrag hat der ADFC in der blauen Servicebox verlinkt.

Fahrrad-Check

Sollte noch ein Fahrrad im Keller stehen, kann das natürlich fit gemacht werden. Dazu bringt man es am besten in eine Fahrradwerkstatt und lässt es durchchecken und ergänzt, was für den Alltagseinsatz fehlt. Bevor man das Rad in die Werkstatt gibt, sollte man es putzen und kann selbst schon einige Funktionen überprüfen. Dabei hilft der ADFC-Flyer Fahrrad-Check.

Diebstahlschutz

Zu einem Fahrrad gehört auch ein wirksamer Diebstahlschutz – viele Schlösser sehen wuchtig aus, sind aber für versierte Diebe leicht zu knacken. Wichtig sind ein oder zwei solide Schlösser und dass das Rad angeschlossen und nicht nur abgeschlossen wird.

Idealerweise sind überall ausreichend Fahrradparkplätze vorhanden. Wo das nicht der Fall ist, sollte man sich einen festen Gegenstand, wie ein Laterne oder ein Schild suchen. Das angeschlossene Fahrrad sollte aber niemanden behindern. Auf mehr Tipps zum Diebstahlschutz verweist der Link in der blauen Medienbox.

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